Im internationalen Vergleich sind deutsche Krankenhäuser mit Intensivbetten und Beatmungsgeräten sehr gut ausgestattet. Bei der Anzahl der Ärzte und Pfleger rangiert Deutschland jedoch nur im Mittelfeld, zeigt eine neue IW-Studie.
Deutsche Krankenhäuser sind im internationalen Vergleich hervorragend ausgestattet, zeigt eine neue IW-Studie. Demnach stehen in den fast 2.000 Krankenhäusern bundesweit knapp 500.000 Betten bereit, das entspricht 6 Betten je 1.000 Einwohner. Damit verfügt die Bundesrepublik hinter Japan und Korea über die dritthöchste Bettendichte weltweit. Zum Vergleich: Italien kommt auf von 2,6 Betten je 1.000 Einwohner, Großbritannien auf 2,1.
Auch bei der Intensivbettendichte ist Deutschland mit fast 34 Betten je 100.000 Einwohner in Europa Spitzenreiter. Statistisch haben Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Sachsen die meisten Intensivbetten je Einwohner. Zudem verfügt Deutschland immerhin über rund 20.000 Beatmungsgeräte – in Frankreich sind es beispielsweise nur 5.000.
Gravierender Personalmangel
Allerdings hat das deutsche Gesundheitssystem seit Jahren ein Personalproblem. Bundesweit arbeiten rund 186.000 Ärzte in Krankenhäusern. Damit kommen auf 1.000 Einwohner 2,4 Krankenhausärzte – international gerade einmal Mittelfeld. Die Schweiz hat einen Wert von 3,2, in Dänemark sind es 2,8. Besorgniserregend ist auch der Mangel an Pflegern und Pflegerinnen: Hierzulande kommen auf 1.000 Einwohner nur 5,6 Pfleger, in Norwegen sind es dagegen neun.
Arbeitsbedingungen verbessern
Studienautorin und IW-Gesundheitsökonomin Susanna Kochskämper sieht vor allem bei den Arbeitsbedingungen Nachbesserungsbedarf: „Wir werden noch intensiver darüber sprechen müssen, wie sich die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern verbessern lassen.“
Pressemitteilung, Institut der deutschen Wirtschaft e.V., 09.04.2020