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9. Sitzung des Urologiebeirats: ein Plädoyer für Selektivverträge

Zur inzwischen 9. Sitzung des Urologiebeirats hatte der Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BDU) am 18. Mai 2017 in die Hauptstadt gebeten, um über „Selektivverträge als Instrument zur Überwindung der Sektorengrenzen Facharzt/Hausarzt und ambulant/stationär“ zu diskutieren. Fast 50 geladene Gäste aus Verbänden, Krankenkassen, Gesundheitswesen, Politik sowie den Mitgliedsunternehmen des Urologiebeirats waren der Einladung in die Berliner Galerie Art Box gefolgt und wurden von BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder herzlich begrüßt. In seiner Auftaktrede betonte er die Bedeutung von Selektivverträgen als innovatives Instrument an den Sektorengrenzen und ihre besondere Relevanz für einzelne Facharztgruppen wie die Urologie.


Den anschließenden Impulsvortrag zum Thema hielt mit Dr. med. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Vorstands des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V., Präsident des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. und Bundesvorsitzender des NAV-Virchowbundes ein prominenter Vertreter der ärztlichen Selbstverwaltung. Nach Worten von Dr. Heinrich befindet sich die aktuelle Gesundheitsversorgung zwischen schnelllebiger Digitalisierung einerseits und Problemen einer zügigen Implementierung von Innovationen in Leistungskatalog der GKV andererseits.

Er plädierte dafür, Selektivverträge als Innovationsmotor zu nutzen und nach Evaluation der Leistungen einzuschätzen, ob sich eine Ausweitung lohnt. Sie seien das geeignete Verbesserungsinstrument, das noch viel zu wenig genutzt würde. Das vom SpiFa gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden entwickelte Fast-Lane-Modell setze an dieser Stelle an.

Auch die Urologen haben zu diesem Zweck, wie verschiedene andere Facharztgruppen, unter dem Dach des SpiFa/Sanakey bereits eine eigene Plattform entwickelt, die das komplette Selektivvertragsmanagement inklusive der Abrechnung ermöglicht (VgURO Versorgungsgesellschaft Urologie mbH). Schon heute verhandele der BDU auf dieser Grundlage mehrere Selektivverträge mit Krankenkassen, wie BDU-Präsident Dr. Schroeder in der abschließenden Diskussionsrunde unterstrich. Letztere gestaltete sich als lebhafte Debatte der Teilnehmer über die Perspektiven und Chancen von Selektivverträgen sowie weitere Innovationsimpulse im Gesundheitswesen.

Der Urologiebeirat ist als Kooperationsgemeinschaft des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. und Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft 2013 angetreten, um einen vielseitigen und konstruktiven Austausch über urologische Versorgung und Gesundheitspolitik zu führen. Er arbeitet mit dem Selbstverständnis eines Thinktanks und will Impulse und Akzente in der gesundheitspolitischen Entwicklung setzen. Dafür ist bereits jetzt die 10. Sitzung des Urologiebeirats am 19. September 2017 am Vortag des Urologen-Kongresses in Dresden anberaumt. (BDU)

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