Jungensprechstunde - viele Antworten zum Körper und zur Sexualität

Mädchen haben die Gynäkologinnen und Gynäkologen und wen haben die Jungs für Gespräche, Fragen und Untersuchungen?

Bis vor wenigen Jahren standen Ärztinnen und Ärzte den männlichen Jugendlichen mehr zufällig und dann meist erst bei Erkrankung zur Seite. Oft war es dann der Hausarzt der Familie oder bei einer Geschlechtskrankheit der Gynäkologe der Freundin. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BvDU) sehen hier eine deutliche Lücke in der Versorgung von Männern durch die Urologinnen und Urologen, die als “Männerärzte” tätig sind.

Mit der Absicht, diese Lücke zu schließen, wurde die “Jungensprechstunde” als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen.

 

Website für Jungen

“Willkommen bei den Urologen – auf der Website für Jungen…”

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Materialien

Downloads:

Die Broschüre “Starke Infos für Jungen” kann gegen Schutzgebühr für die Praxis auch bestellt werden.
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Eine Initiative der Deutschen Urologen in Zusammenarbeit mit der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V.

Wolfgang Bühmann und Raimund Stein im Newsletter UROlogisch, Ausgabe 2/2014, unter dem Titel “Untenrum alles okay? Jungensprechstunde beim Urologen”:

Die seelische wie körperliche Umstellung während der Pubertät, insbesondere in der Phase, wenn die Entwicklung der geistigen Vernunft damit nicht Schritt hält, führt zu zahlreichen Fragen und Konflikten bei männlichen Jugendlichen, die sie aus Schamgefühl oder wegen beginnender Lösung von den Eltern gerade zuhause nicht besprechen möchten. Leider bieten die Medien im Print-, TV- oder Internet-Bereich keine geeigneten Alternativen, da sie keinerlei Qualitätskontrollen unterliegen und sogar häufig eher kontraproduktive Informationen vermitteln, die die Unsicherheit eher verstärken als reduzieren.

Die übertriebenen, meist abstrusen oder absurden Darstellungen männlicher Geschlechtsorgane und sexueller Kontakte führen häufig zu erheblichen Minderwertigkeitsgefühlen bis hin zu Angststörungen oder somatoformen Dysfunktionen, ohne dass diese in direktem Dialog korrigiert bzw. erklärt werden können.

Im somatischen Bereich sind hier die Entwicklung der Vorhaut, der Penisgröße und der Hoden sowie die später optional folgenden Symptome wie Frenulumeinriss, Juckreiz / Brennen beim Wasserlassen und Blut im Sperma zu nennen. Im psychischen Bereich geht es um Aussehen der Genitalien, Entwicklung und Probleme der Erektion und des sexuellen Erlebens, Phasen der Homosexualität bzw. der Entwicklung der sexuellen Orientierung und um Partnerkonflikte mit gleichaltrigen Mädchen.

Hierzu sollte sich der Urologe als qualifizierter, („geborener“) ärztlicher Begleiter für das ganze Männerleben zukünftig auch in einer Jungen-Sprechstunde engagieren, um damit diese Lücke im Männerleben zu schließen.”

 

Workshop

“Jungensprechstunde in der Urologischen Praxis” lautet der Titel eines in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Workshops. Der Workshop ist speziell für Urologinnen und Urologen gedacht und klärt u.a. folgende Fragen:

  • Kann ich als Urologe Jungensprechstunde?
  • Wie erreiche ich die Jungen im Zeitalter der nonverbalen Kommunikation?
  • Wenn ich Jungensprechstunde will: Wie geht das in der Praxis?
  • HPV-Impfung für Jungen – Chancengleichheit ist angesagt!

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